Ende des 19. Jahrhunderts wollten die stolzen Bürger von Gräfenneuses eine eigene Kirche haben. Aufgrund der geringen Bevölkerungszahl lehnte aber das Erzbistum Bamberg den Bau ab. Daraufhin taten sich acht reiche Familien zusammen und finanzierten den Bau aus eigenen Mitteln. Die Privatkirche ist im Besitz der Familien Bayer, Florian Dietmeyer, Josef Dietmeyer, Maria Luckert, Fritz Rehberger, Hugo Rückel, Thomas Stöckinger und Roland Wohlfahrt.
Der zunächst als Simultankirche - heute würde man sagen, als ökumenische Kirche - geplante Bau konnte erst nach 2-jährigen Auseinandersetzungen zwischen der evangelischen und katholischen Obrigkeit als rein katholische Kirche im Jahr 1888 errichtet werden. Das Erzbistum Bamberg lehnte auch die Segnung der Kirche ab, so dass die Kirche nicht vom damaligen Ortspfarrer aus Geiselwind, zu dessen Pfarrei die Kirche gehört, sondern von Domkapitular i.R. Beck und den Pfarrern aus Kirchschönbach und Stadelschwarzach auf den Namen "Beatae Mariae Virginis" (Heilige Jungfrau Maria) geweiht wurde. Der neuromanische Bau erhielt einen Renaissance-Alter, bei dem links die Heilige Kunigunde und rechts der Bamberger Bistumspatron Sankt Heinrich dargestellt ist.
Die Kapelle mit 72 Sitzplätzen wird nur zu besonderen Anlässen (Taufen, Hochzeiten etc.) und zu der jährlich um den 25. April stattfindenden Markus-Prozession geöffnet. Die Fam. Josef Dietmeyer, Hs.Nr. 20 ("Ilmenauer Tor" gegenüber dem Eingang der Kapelle) ist gerne bereit für Interessierte das Gotteshaus zu öffnen.
Die kirchengroße Kapelle befindet sich in der Ortsmitte des Geiselwinder Ortsteiles Gräfenneuses.